Therapiemethode

Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie hat zum Ziel, so zu unterstützen, dass Patientinnen und Patienten motiviert und befähigt sind ihre Probleme möglichst aktiv, selbstständig, eigenständig und effizient zu bewältigen (Hilfe zur Selbsthilfe, Kanfer et al., 2012). Verhaltenstherapie ist ein integratives Therapieverfahren, welches auf Basis der Lerntheorie verschiedene therapeutische Methoden umfasst und diese ständig erweitert.

Am Anfang der Behandlung steht eine detaillierte Problem- und Bedingungsanalyse (verhaltenstherapeutische Diagnostik) mit deren Hilfe die individuellen Ziele für die therapeutische Behandlung definiert werden.

Je nach Problemstellung und Zielformulierung wird das therapeutische Vorgehen und die eingesetzten therapeutischen Methoden individuell an die Bedürfnisse der PatientIn / des Patienten angepasst.

Schematherapie

Die Schematherapie wurde von Jeffrey Young begründet und stellt eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie dar. Sie ist ein Verfahren das verschiedene therapeutische Methoden und die Erkenntnisse der neurobiologischen Forschung zu einem ganzheitlichen Therapieansatz kombiniert. Aktuelle Studien belegen die Wirksamkeit der Schematherapie, vor allem bei anhaltenden/chronischen psychischen Beschwerden sowie Traumatisierungen und Persönlichkeitsstörungen (Bakos et al., 2015)

Jeder von uns besitzt sogenannte Schemata, die in der Kindheit und im Verlauf des Lebens erworben werden. Ein Schema ist ein Muster aus Gedanken, Gefühlen, Körperempfindungen und bilden Grundüberzeugungen über die eigene Person, seine Umwelt und wie das Leben im Allgemeinen funktioniert.

Die Schematherapie geht davon aus, dass psychische Leidenszustände entstehen, wenn in der Vergangenheit emotionale Grundbedürfnisse häufig nicht oder nur unzureichend erfüllt wurden. Das hinterlässt emotionale Wunden und es können störungsrelevante, sogenannte maladaptive Schemata entstehen.

Als Erwachsener können Situationen, Personen oder auch Gedanken eine dieser emotionalen Wunden treffen (oder „triggern“). Diese ausgelösten starken Gefühle laufen oft automatisch ab und können häufig nicht kontrolliert werden. Es fühlt sich an, als ob man die Kontrolle über sich und sein Verhalten verlieren würde.

Die Schematherapie macht die Zusammenhänge des eigenen Verhaltens und Erlebens verständlich und hilft konkret dabei, alte Wunden wirksam und nachhaltig zu versorgen. Das Ziel ist es die emotionale Überforderung zu verlassen und konstruktive/lösungsorientierte Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu entwickeln. 

Paartherapie

Ich biete Paartherapie auf Basis der Methode nach Dr. John Gottman und Dr. Julie Schwartz-Gottman an. Diese Methode ist eine der am besten beforschten Paartherapie Methoden im anglo-amerikanischen Raum und basiert auf verhaltenstherapeutisch orientierten Methoden, die die Partnerschaft spezifisch auf verschiedenen Ebenen stärken. Die zugrundeliegende Theorie ist die des „Sound Relationship House“. Demnach gibt es neun Elemente einer gesunden Beziehung die aufbauend in der Therapie gestärkt und entwickelt werden. Nähere Informationen finden Sie unter What is The Sound Relationship House? (gottman.com)

Paartherapie zielt nach diesem Konzept darauf ab konfliktreiche verbale Kommunikation zu entschärfen, Intimität, Respekt und Zuneigung zu erhöhen, Barrieren zu beseitigen, und im Rahmen der Beziehung ein Gefühl der Empathie und des gegenseitigen Verständnisses für den Partner/die Partnerin zu entwickeln. (Quelle: About The Gottman Method. The Gottman Institute. 2024.)

Positive Psychologie/Psychotherapie

Die wissenschaftliche Disziplin der Positiven Psychologie befasst sich mit der Frage, was das Leben lebenswert macht. Sie geht von der Annahme aus, dass Menschen ein erfülltes Leben führen und ihrem Leben Sinn geben möchten; dass sie daran interessiert sind, ihre guten Seiten zu entwickeln und auf diese Weise sich selbst, aber auch die Gesellschaft als Ganzes voranzubringen.

Die Positive Psychologie möchte dazu beitragen, dass Menschen ihre Stärken erkennen und einsetzen, positive Gefühle erleben und diese für ein selbstverantwortliches Leben nutzen. Interventionen der Positiven Psychologie haben zum Ziel, das Wohlbefinden zu fördern und die persönlichen Ressourcen zu erweitern.

Die Positive Psychotherapie von Rashid und Seligman hat sich zum Ziel gesetzt Positiv-Psychologische Interventionen im klinischen Setting einzusetzen und so nachhaltig das Wohlbefinden von Menschen zu steigern, die unter einer psychischen Erkrankung leiden. Dabei geht es bewusst darum nicht nur das Problem und seine Entstehung zu betrachten, sondern bei den Ressourcen und Lösungen, die jeder Mensch mitbringt anzusetzen (Rashid & Seligman, 2006).

Quellen: Kanfer, F. H., Reinecker, H. & Schmelzer, D. (2012). Selbstmanagement-Therapie: Ein Lehrbuch für die klinische Praxis [Self-management therapy].
Seligman, M. E. P., Rashid, T. & Parks, A. C. (2006). Positive Psychotherapy. American Psychologist, 61(8), 774–788. https://doi.org/10.1037/0003-066X.61.8.774
Bakos, D. S., Gallo, A. E., & Wainer, R. (2015). Systematic review of the clinical effectiveness of schema therapy. Contemp Behav Health Care, 1(1), 11-15.
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